Die Geschichte von toller Moral, alten Fehlern und der Effizienz
Fragt man die Akteure beider Mannschaften, Offizielle und Fans beider Lager nach der Bewertung des Ausgangs dieser Partie, so wird die Einschätzung wohl ähnlich ausfallen: Zufriedenheit sieht anders aus, richtig glücklich mit diesem Punkt ist eigentlich niemand.
Die Frage nach dem Warum ist schnell geklärt: Nimmt man die schnelle Führung des SVU Tondach Gleinstätten, den kurz darauf wegen Abseits aberkannten Treffer, zwei vergebene 100%ige sowie ein Geschenk in Form eines Rückpasses, das zum Ausgleich der Gäste führt, auf der einen Seite und eine bis zur Schluss – Sekunden anhaltende 1:2 Führung der Gäste auf der anderen Seite, die erst in der letzten Sekunde dieser Partie egalisiert werden kann, so sollte das als Erklärung reichen.
Zum Spielverlauf: Unsere Mannschaft (erneut stark ersatzgeschwächt aufgrund der Ausfälle von Kapitän Sebastian Zier, Alessandro Paunescu, Florian Weber und Tomislav Kemfelja sowie den noch angeschlagenen Julian Lamprecht und Destiny Afiangbosa Ekhae, die jedoch zumindest auf der Bank Platz nehmen und einige Einsatzminuten erhalten) kommt nach anfänglicher kleinerer Dominanz der Gäste aus Rein zunehmend besser ins Spiel und kann nach einer Kopfballvorlage von Felix Kager durch einen satten Schuss von Peter Puster nach 15 Minuten auch mit 1:0 in Führung gehen. Nur wenige Minuten darauf fällt nach toller Kombination und Traumflanke von der rechten Seite der vermeintliche Treffer zum 2:0, der jedoch aufgrund eines angeblichen Abseits aberkannt wird.
Was dann jedoch passiert, stellt den Spielfluss am gestrigen Abend auf den Kopf: Ein absolut nicht notwendiger und viel zu kurz geratener Rückpass gerät zur Idealvorlage für einen Angreifer der Gäste, der sich den Ball beim Umkurven des Torhüters allerdings viel zu weit vorlegt und aus diesem Winkel wohl kaum getroffen hätte. Da Torhüter Enej Ornik ihn bei seinem Abwehrversuch jedoch unglücklich berührt, kommen die Gäste aufgrund des klar zu gebenden Elfmeters somit zum schmeichelhaften Ausgleich wie die Jungfrau zum Kind – 1:1 nach 22 Minuten durch Michael Stoimaier.
Danach legt der SVG angetrieben von einer erneut sehr starken Defensive rund um Philipp Mally, Leon Koller und Aldo Llambi jedoch noch einmal nach, erspielt sich zwei absolute Sitzer, die man allerdings liegen lässt, während der TuS Rein sich nun weit zurückzieht und ausschließlich aus Kontern für Gefahr sorgen kann. In der 2. Halbzeit probiert unsere Mannschaft nun viel, zwingende Torchancen bleiben anders als in Halbzeit 1 allerdings Mangelware und so macht man einen äußerst defensiv agierenden Gegner durch eine gestern leider erschreckend hohe Anzahl an Fehlpässen stark, da dieser sein Glück meist mit weiten, langen Bällen versucht und dabei auch für die eine oder andere brenzlige Situation sorgen kann.
Und gestern wird man für die eigene fehlende Effizienz leider erneut bestraft: Ein äußerst schlecht herausgespielter Ball, ein viel zu weit außerhalb der Mitte positionierter Torhüter, ein perfekt aufsitzender Ball von Marko Mack und plötzlich haben die Gäste dieses Spiel gedreht – 1:2 in Minute 85.
Doch nun zeigt unsere Mannschaft Moral, zeigt Rückgrat, probiert es zwar meist mit untauglichen Mitteln, steckt aber nicht auf. Und wird buchstäblich in letzter Sekunde mit dem Treffer zum 2:2 durch den bis dahin glücklos agierenden Lukas Pichler in der 94. Minute belohnt.
Fazit: Alte Fehler, viele Fehlpässe und fehlende Effizienz vor dem gegnerischen Tor bringen uns trotz spielerisch phasenweise guter Leistung am gestrigen Abend leider erneut um die (ganz großen) Früchte guter Arbeit. Der last-minute Ausgleich zeigt jedoch die tolle Moral dieser jungen Truppe, bringt einen weiteren Punkt und beweist, dass man trotz dieser Fehler auf dem richtigen Weg ist.
Im gestrigen Spiel hätte es unsere Mannschaft bei besserer Chancenverwertung selbst in der Hand gehabt, bereits in der ersten Halbzeit den Sack zuzumachen und für klare Fronten zu sorgen. Da man durch schwere individuelle Fehler den Gegner allerdings erneut stark macht, muss man im Endeffekt froh darüber sein, dass auch die Gäste leichtfertig mit ihren Konterchancen umgehen und dass man somit zumindest noch einen Punkt ins Trockene bringen kann.
Was zu tun ist, ist schnell erklärt: Hart und akribisch weiterzuarbeiten. Hoch konzentriert und total fokussiert an die weitere Aufgaben zu gehen, breite Brust und Selbstvertrauen zu zeigen. Zweckorientiert, aus einer gesicherten Defensive heraus und ohne Aussetzer wie jene bei beiden gestrigen Gegentoren. Cool zu sein vor dem gegnerischen Tor. Ohne Schönheitspreis, dafür mit umso mehr Effizienz!
Denn viel fehlt wirklich nicht mehr zum ersten vollen Erfolg dieses Frühjahres!
Bravo Jungs und weiter so!
Spielbericht StFV siehe hier.