Ein 1:1 in einem guten und schnellen Spiel, bei dem mehr möglich gewesen wäre
Wir schreiben die erste Minute. Der SVG ohne den heute gesperrten Miha Zajc, unseren verletzten Flügelturbo Jure Volmajer und den erkrankten Sebastian Trausnigg, dafür jedoch mit David Fleith und Konrad Frölich von Beginn weg sowie mit Manuel Hödl auf der für ihn ungewohnten rechten Abwehrseite ist noch nicht in diesem Spiel angekommen und schaut zu, wie ein erster, noch ungefährlicher Schuss auf das Tor von Christoph Hüttl geht.
Dann jedoch wacht man auf und das Spiel des SVU Tondach Gleinstätten nimmt Fahrt auf. Da jedoch ein toller Schlenzer von Matej Vracko nur um Zentimeter am Kreuzeck vorbei zischt, er nur wenige Minuten später einen Volley aus aussichtsreicher Situation über das Tor hämmert und eine richtige Granate von Thomas Bernsteiner von Gästetorhüter Markus Beer entschärft werden kann, bleiben Jubelschreie auf der Tribüne zunächst auch noch aus.
Nach dieser Drangperiode des SVG erfangen sich die Gäste aus Rein, schalten nun schneller um, probiert es mit langen, weiten Bällen und setzen mit einem Konter, den Christoph Hüttl gerade noch entschärfen kann, ein erstes Ausrufezeichen in diesem Spiel, bei dem unsere Mannschaft nun leider in einen kurzen, 10-minütigen Dämmerschlaf fällt und Rein viel zu viel Platz gibt. Rein nimmt dieses Geschenk dankend an, hat jetzt plötzlich mehr Spielanteile und geht nach einem leichtfertigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung nicht unverdient aber doch äußerst glücklich in Führung: Nach einem Klärungsversuch schießt die Verteidigung Michael Kohlbacher an und der Ball fliegt über den Tormann ins Tor. Viel unglücklicher kann man nicht in Rückstand geraten. 0:1 in der 29. Minute, ein Spielstand völlig wider den Spielverlauf.
Dass es in dieser kurzen, in Summe aber halt doch zu langen Schwächephase unserer Mannschaft nicht noch schlimmer kommt, dafür sorgt in der 36. Minute die Oberkante der Latte nach einem Eckball, bei dem der Ball von Christoph Hüttl leider nicht optimal geklärt werden kann und direkt vor die Beine eines Rein Spielers fällt, der diesen Ball aber zum Glück für uns nicht optimal erwischt.
Und so fällt auch das Tor des SVG ähnlich wie der Führungstreffer der Gäste eigentlich konträr zum Spielverlauf dieses Abschnitts: Rein (noch) im Vorwärtsgang, passt einmal nicht richtig auf, Matej Vracko legt bei einem Konter quer und der neben Rok Kogoj heute beste Akteur im Dress des SVG, Dominik Divjak schiebt überlegt zum 1:1 in der 42. Minute ein. Viel idealer kann der Zeitpunkt für den Ausgleichstreffer wohl nicht sein, denn nur drei Minuten später ist Schluss und es geht in die Kabinen.
Und von dort kommt der SVU Tondach Gleinstätten heute wie verwandelt raus. Jetzt besinnt man sich wieder seiner Stärken, ist nun wesentlich präsenter, spielt präziser, sicherer und mit mehr Selbstvertrauen. Kein Vergleich mit den letzten Minuten der ersten Halbzeit, jetzt merkt man es jedem unserer Spieler an, dass man hier noch mehr will, dass man nun nicht mehr gewillt ist, unseren Gästen weitere Geschenke oder Einladungen zu weiteren Toren zu geben.
Man erkämpft sich nun im Mittelfeld deutliche Vorteile, gewinnt anders als noch in der ersten Halbzeit den Großteil der Zweikämpfe sowie viel mehr zweite Bälle und setzt Rein nun unter Dauerdruck. Mit weiteren Toren will es heute aber einfach nicht klappen: Zwei Kracher von Dominik Divjak, zwei gut entschärfte Kopfbälle von Matej Vracko, ein Abseitstor von Georg Merkscha und einen Schuss an die Oberkante der Latte von David Fleith später ist nämlich Schluss und die Mannschaften des SVU Tondach Gleinstätten und der TuS Rein trennen sich in einem hart umkämpften aber nicht unfairen, schnellen und attraktiven Spiel mit 1:1.
Fazit: Heute hat es einfach nicht sein wollen. Nach einem äußerst unglücklichen Gegentor kommt man ein wenig von der Spur ab und hat im Endeffekt zunächst sogar Glück, sich nicht sogar noch ein zweites Gegentor einzufangen. Mit dem Ausgleichstreffer des heute befreit aufspielenden Dominik Divjak beendet man allerdings diese kurze Schwächephase und lässt Rein in der zweiten Halbzeit fast nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus kommen. Rein verteidigt nun mit Mann und Maus und bringt das Ergebnis mit dieser Taktik auch über die Zeit, auch wenn sich unsere Mannschaft speziell aufgrund einer starken Anfangsphase und einer tollen zweiten Halbzeit mit einem deutlichen Chancenplus diesen Sieg wahrscheinlich verdient hätte.
Man merkt unserer Mannschaft heute das Fehlen von Miha Zajc und Jure Volmajer sowie die vielen Umstellungen und teilweise ungewohnten Positionen zwar stark an, muss ihr aber zugute halten, nach dem Gegentor noch einen Gang zugelegt und sich in der zweiten Halbzeit gewaltig gesteigert zu haben.