Das nächste Heimspiel: Wenn Jäger zu Gejagten werden
Was hört, was schreibt man selbst so alles über Jäger und Gejagte im Fußball. Liegt man vorne, wird man als Favorit gehandelt, dann ist man der Gejagte, der, gegen den jeder 100% und mehr gibt.
Liegt man hingegen hinter den eigenen Erwartungen zurück oder wird man der Favoritenrolle nicht gerecht, dann wird medial schnell vieles in Frage gestellt und man selbst erklärt sich angesichts fehlender Alternativen auch schnell zum Jäger, der sich in dieser Rolle wohl fühlt.
Die Wahrheit liegt wie eigentlich fast immer in der Mitte. Natürlich ist man lieber der Gejagte, der, der von der ersten Runde an vorne wegzieht. Idealerweise mit so viel Abstand zu den Jägern, dass man sich keine Gedanken über den Ausgang dieser Jagd zu machen braucht. Doch das ist halt natürlich die Idealvorstellung eines Wettbewerbs, der in Wahrheit keiner ist, weil sich die Papierform im Kader widerspiegelt und Woche für Woche auf den Plätzen der jeweiligen Ligateilnehmer mit Siegen unter Beweis gestellt wird. Fakt ist aber natürlich auch, dass es das im Fußball (zum Glück) nicht oder nur in begrenztem Rahmen spielt. Und das ist auch gut so, weil genau das den Fußball ausmacht.
Überraschungen, Siege so genannter Underdogs gegen Favoriten gehören zum Fußball einfach dazu, sie sind das Salz in der Suppe, geben dieser tollen Sportart erst die richtige Würze.
Umso schöner ist es jedoch, wenn eine tolle Kaderzusammenstellung und harte Trainingsarbeit nach einer durchwachsenen Herbstsaison endlich Früchte tragen, und wenn man plötzlich vom Jäger zum Gejagten, vom hinter den Erwartungen gebliebenen Favoriten zum echten Favoriten wird.
Die neue Rolle – die des Gejagten und Favoriten – die nehmen wir gerne an.
Auch, weil sich für uns nicht wirklich etwas ändert.
Und so schauen wir weiterhin nur von Spiel zu Spiel.
Mit Respekt vor jedem Gegner, unabhängig von aktueller Form oder Tabellenplatz, und doch in jedem Fall mit dem Selbstvertrauen und mit der Selbstsicherheit des Seriensiegers. Mit Demut, mit großer Freude über das bereits Erreichte, aber auch mit dem Wissen, dass der Blick ausschließlich nach vorn gerichtet sein muss. Auf unser nächstes Ziel, auf unseren nächsten Gegner.
Und der, der hat’s in sich. Ist eine echte Wundertüte. Gespickt mit einer Vielzahl an tollen Fußballern weiß man nie wirklich, was einem im Spiel gegen den USV Ragnitz erwartet.
Und so denken wir (mit Grauen) an eine der wohl bittersten Punkteverluste im vergangenen Herbst zurück, wo unsere Mannschaft im Auswärtsspiel gegen unseren nächsten Gegner trotz zweifacher 2-Tore Führung im Endeffekt leider nur einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte (Bericht siehe hier). Und ja, es war ein klassischer Selbstfaller, es waren „nur“ 20 verschlafene Minuten in einem sehr zerfahrenen und hart geführten Spiel. Die jedoch haben gereicht, um uns zwei wichtige Punkte zu nehmen und sollen uns daher als mahnendes Beispiel dienen, dass man einerseits keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen und andererseits ein Spiel erst dann (auch gedanklich) beenden darf, wenn der Schlusspfiff ertönt ist.
Wie man sieht, haben wir daraus gelernt. Das bisher wohl stärkste Spiel dieses Herbstes gegen einen wirklich äußerst zähen Gegner aus Allerheiligen hat gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt. Dass sie auch in der Lage ist, über 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten, einen knappen Vorsprung zu verteidigen und im richtigen Moment zuzuschlagen.
Unser kommender Gegner liegt mit 21 Punkten bei 5 Siegen, 6 Remis und 8 Niederlagen auf Platz 10 in der Tabelle und konnte im Frühjahr bis dato 8 Punkte (bei 2 Siegen, 2 Remis und 2 Niederlagen) erspielen. Man besiegte Bad Schwanberg zuhause mit 1:0 und den SV Dobl auswärts mit 4:0, musste eine knappe last Minute 2:3 Niederlage auswärts gegen den TuS Groß St. Florian und eine 1:2 Heimniederlage gegen Allerheiligen einstecken und remisierte jeweils zuhause mit 0:0 gegen St. Veit und mit 1:1 gegen Söding.
David Masten ist nach roter Karte, Klemen Lah nach 5. gelber Karte für dieses Aufeinandertreffen im Tondachstadion im Rahmen der 20. Runde nicht einsatzberechtigt, während auf Seiten des SVU Tondach Gleinstätten Abwehrspieler Matej Mijoc nach seiner 5. gelben Karte nicht an diesem Spiel mitwirken darf.
Da Trainer Michael Herrmann aufgrund des Blitz – Comebacks von Jure Perger und der wieder voll im Training stehenden Peter Puster und Luca Cuscito nun jedoch nur mehr auf den bereits operierten, aber noch rekonvaleszenten Leon Koller verzichten muss, hat er in dieser Begegnung die Qual der Wahl bei der Nominierung des Kaders.
Aber, und man kann’s glaube ich nicht oft genug wiederholen: Egal, gegen wen wir spielen. Egal, wie die Elf des Gegners aussieht, egal, wer bei uns spielt.
Wir schauen einzig und allein auf uns selbst, schauen auf genau dieses kommende Spiel, in dem wir erneut die vollen 3 Punkte holen möchten.
Geben da unser Bestes und noch ein wenig mehr. Zeigen den Teamgeist vergangener Wochen, die spielerischen Leichtigkeit, zeigen Zweikampfstärke, die Selbstverständlichkeit, dieses blinde Vertrauen und die Selbstsicherheit der letzten Spiele. Gegen einen Gegner, der voll dagegen halten wird. Der mit Sicherheit nicht zufällig auf den letzten Plätzen der fair play Liste zu finden ist. Und der uns bereits im Hinspiel gezeigt hat, dass er nicht so einfach aufsteckt.
Und so werden wir einmal mehr alles und noch ein wenig mehr geben müssen. Werden zeigen, warum wir entgegen vielen Prognosen ganz, ganz vorne in der Tabelle zu finden sind und auch genau da hingehören.
Und vor allem, dass wir von dort auch nicht mehr weg wollen, sondern auf diesen letzten Metern knapp vor unserem großen Ziel noch einmal zulegen, noch einmal einen Gang raufschalten werden.
Also, gemma’s an, geben wir alles und holen wir uns die 3 Punkte!
Wann? Am Freitag, dem 28.04 um 19:00 Uhr im Tondachstadion in Gleinstätten
Also, hinkommen und anfeuern!
Auf geht’s Burschen, kämpfen und siegen!
Wir schließen dieses Mal mit einem aktuellen Zitat von Christian Waldl, der den Weg zum Erfolg sehr gut auf den Punkt bringt (Quelle: ligaportal)