Von einem, der auszog, um in der deutschen Bundesliga einen Kindheitstraum wahr werden zu lassen
Tondachstadion Gleinstätten, Donnerstag, 09. Juli 2020, 17:45 Uhr.
Während die U10 sowie die U12 bei sommerlichen Temperaturen ihre Trainingseinheiten runterspulen, wird es am anderen Ende des Platzes auch einigen heiß. In freudiger Erwartung eines sehr seltenen Gastes und doch sind einige heute ein wenig angespannt, ein wenig nervös.
Knapp nach 18:00 Uhr ist es dann soweit.
Endlich. Er ist da. Begleitet von seiner Familie trifft er ein. Der erste Pistorfer bzw. Gleinstätter, der nach dem Aufstieg seiner Arminia Bielefeld und als Stammspieler (bester defensiver Mittelfeldspieler der 2. deutschen Bundesliga) ab der Saison 2020/21 seine herausragenden fußballerischen Fähigkeiten gegen Mannschaften wie den FC Bayern, Borussia Dortmund oder RB Leipzig in der ersten deutschen Bundesliga unter Beweis stellen kann.
Manuel Prietl
Nach tollen Erfolgen in der Heimat (Landesliga – Meister mit dem SVG und einer anschließend sehr starken Regionalliga – Saison) ereilt ihn 2012 der Ruf des damaligen 2. Ligisten TSV Hartberg. Schnell werden auch andere Vereine auf ihn aufmerksam und so stößt der ehemalige U21 – Nationalspieler nach Stationen in Hartberg und beim SV Mattersburg im Jahr 2016 zu Arminia Bielefeld, wo es mit seinem Höhenflug und einer eigentlich atypischen Karriere unvermindert weitergeht.
Heute ist er wieder da, wo alles begann.
Und er ist, wie wir ihn kennen. So, als ob er nie weg gewesen wäre.
Ein sympatischer junger Mann, mit beiden Füßen fest am Boden. Geerdet, einer, der seine Wurzeln, der seine Heimat kennt.
Freut sich über viele bekannte Gesichter, über Ansprachen von Bürgermeisterin Elke Halbwirth, Obmann Gerhard Zirngast, RAIBA Direktor Josef Muchitsch und SVG Präsident sowie Wienerberger Standortleiter Franz Oswald, über kleine, aber feine Geschenke aus seiner Heimat.
Gibt den Kindern Autogramme, beantwortet jede ihrer Fragen, lässt jeden der zahlreichen Foto – Wünsche über sich ergehen, frischt mit ehemaligen Weggefährten Erinnerungen auf. Verewigt sich auf unzähligen Trikots, Hosen, Fußballschuhen, Bällen und mit seiner Unterschrift in Ton, steht Rede und Antwort und verblüfft am Ende selbst die, die ihn gut zu kennen glauben.
„Wie schaut’s aus, spielen wir auf 3 Tore?“ fragt ihn um etwa 19:30 Uhr und somit lange nach der offiziellen Begrüßung eines der Kinder. Und er, er überlegt nur kurz. Oder eigentlich gar nicht. Zieht gleich wie die Kinder seine Turnschuhe aus und zeigt fast exakt 9 Jahre nach seinem Abschied aus Gleinstätten den Kinder und den staunenden Zusehern im Tondachstadion seine Fußballkünste.
Ein Vorbild für die Jugend, ein Star zum Anfassen, einer, zu dem sie aufschauen, ein echter Vorzeige – Profi.
Und doch einer von uns.