Von fehlender Konzentration und guten sowie schlechten Phasen
Den Willen kann man unserer Mannschaft definitiv nicht absprechen. Denn sie will, sie kämpft, sie probiert. Und eins, das darf man nie vergessen: Sie ist jung, sehr jung.
Heute verschläft man die ersten 25 Minuten dieser Partie leider komplett, kommt nie so richtig in diesem Spiel an und verliert dieses Kräftemessen somit bereits in der Anfangsphase. Mooskirchen wird seiner Favoritenrolle gerecht, zeigt sich zweikampfstärker, schneller, abgebrühter und gewinnt so gut wie jeden zweiten Ball. Man spielt schnörkellos, spielt schnell und liegt nach nur 20 Minuten bereits mit 2:0 in Front.
Welches Selbstvertrauen ein Tor schließlich geben kann, das zeigt sich mit dem Anschlusstreffer unserer Mannschaft zum 1:2 in der 37. Minute durch Kapitän Julian Lamprecht. Denn plötzlich wendet sich hier das Blatt und das Spiel verlagert sich nun zunehmend in die Hälfte der Gäste, die knapp vor der Pause Riesenglück haben, in dieser Phase nicht noch den Ausgleich zu kassieren.
In der zweiten Halbzeit neutralisieren sich beide Mannschaften über weite Strecken des Spiels, obwohl es Halbchancen auf beiden Seiten zu verzeichnen gibt. Da gegen Ende dieser Partie die Konzentration bei unserer Mannschaft aber merklich nachlässt, kommt es statt des erhofften und aufgrund der Chancen auch durchaus möglichen Ausgleichs leider knüppeldick und man fängt sich aufgrund eines leider katastrophalen Fehlpasses und eines abgefälschten Tausendguldenschusses der Gäste noch zwei weitere Tore ein, die so mit Sicherheit nicht notwendig waren und erneut eine klare Dominanz des Gegners suggerieren, auch wenn das nicht dem tatsächlichen Spielverlauf entspricht.
Fazit: Kopf hoch! Nun heißt es, das heute Erlebte aufzuarbeiten und die entsprechenden Lehren daraus zu ziehen. Woran es definitiv zu arbeiten gilt, das sind „schöpferische Kunstpausen“ wie die heute gesehenen ersten 25 Minuten, bei der man als heimischer Fan das Gefühl hatte, dass der Großteil der Spieler mit den Köpfen noch in der Kabine war. Auch, ob es notwendig und vor allem sinnvoll ist, jede Situation bei so hoch stehenden und aggressiv pressenden Gegnern wie den heutigen spielerisch lösen zu wollen oder ob es manches Mal vielleicht sinnvoller wäre, den Ball einfach nur aus der Gefahrenzone zu bringen, wird man in den kommenden Trainingseinheiten mit Sicherheit ansprechen müssen.
Doch es gab heute auch durchaus gute, druckvolle Phasen, in denen unsere Mannschaft gezeigt hat, was in ihr steckt. Wo sie gezeigt hat, dass sie trotz eines katastrophalen Starts noch an sich glaubt, dass sie intakt ist. Wo man gezeigt hat, was man kann, wo man sich Chancen erspielt und den Gegner sehr weit zurück gedrängt hat. Phasen, in denen man dem Ausgleich schon sehr nahe war.
An diese Phasen gilt es sich zu erinnern, daran gilt es sich aufzurichten.
Denn ihr könnt es und das wisst ihr auch!