Ein schwarzer Tag in Gratkorn
Dass Gratkorn auswärts nicht zu den Lieblingsgegnern des SVG zählt, ist hinlänglich bekannt. Heute hätte man das jedoch ändern können oder eigentlich sogar müssen.
Unsere Mannschaft erwischt die Gastgeber an diesem Abend nämlich komplett am falsche Fuß und führt nach nur 13 Minuten durch Tore von Thomas Anhell und Matej Vracko mit 2:0. Wieso man plötzlich jedoch das Fußballspielen einstellt und einem zu diesem Zeitpunkt komplett unstrukturierten Gegner durch fehlenden Einsatz und schlechtes Zweikampfverhalten zur 2. Luft verhilft, das wird als eines der großen Mysterien in die Geschichtsbücher eingehen.
Der SVG stellt nun sein Kombinationsspiel und das Pressing fast komplett ein, ist speziell im Mittelfeld fast immer um genau den einen Schritt zu spät, zu wenig aggressiv und holt sich, was sich schon abgezeichnet ab, nämlich den Anschlusstreffer zum 1:2. Nun plätschert das Spiel dahin, der SVG hätte es zu diesem Zeitpunkt allerdings trotz schlechter Leistung allein aufgrund der Standards für sich entscheiden müssen.
Da der Ball heute aber einfach nicht mehr ins Tor will, kommt es, wie es kommen muss: Ein mustergültig vorgetragener Konter der Gäste und wie aus dem Nichts der Ausgleich zum 2:2. Und doch ist es genau das, was unsere Mannschaft heute noch einmal aufweckt. Und so drückt man diese letzten 15 Minuten auf den Ausgleich, tut wieder wesentlich mehr für dieses Spiel, ein individueller Fehler bringt uns letztlich aber selbst um diesen einen Punkt und den Gastgebern 3 Punkte.
Fazit: So darf man nach einer 2:0 Führung einfach nicht auftreten. Dass man in Gratkorn nicht unbedingt gewinnen muss, ist die eine Seite der Medaille. Eine 2:0 Führung gegen einen Gegner, der uns rein – und das ist das eigentlich Tragische an dieser Niederlage – im Zweikampf und im Willen überlegen war, jedoch noch aus der Hand zu geben, sollte doch von so gut wie jedem einzelnen Akteur heute hinterfragt werden.
Denn das war mit Sicherheit nicht notwendig, kämpfen, laufen und vor allem wollen muss man immer. Schade um die verschenkten Punkte.
Abputzen und aufstehen, weiter geht’s!