Wenn die Meisterschaft zur Farce verkommt
Da glaubt man, schon vieles, wenn nicht sogar alles im Nachwuchsbereich bereits gesehen zu haben und wird an einem Tag wie heute dennoch überrascht.
Dass im Erwachsenen-Fußball die zweiten Mannschaften nicht selten Hilfe „von oben“ erhalten, ist hinlänglich bekannt und als verzerrender Faktoren natürlich vielen zurecht ein Dorn im Auge. Dass es so etwas längst auch im Nachwuchsbereich gibt, liegt auf der Hand. Dass man ein Spiel im Rahmen einer Meisterschaft aber nicht mit der eigentlichen (vielleicht um einige andere Spieler ergänzten) Mannschaft sondern mit einer so gut wie gänzlich anderen, in einer höheren Liga spielenden Truppe und deren Trainer bestreitet, das haben wir so noch nicht erlebt.
Und so erhalten wir am gestrigen Abend einen kurzen Anruf der Gastgeber, dass man das heutige Spiel – erst- und zu 99% wohl auch letztmalig in dieser Saison – nicht mit der eigentlichen U14 sondern mit „einigen“ der im Gebiet Graz antretenden (jungen) U15 Spielern bestreiten wird, da man erneut zu viele Ausfälle in der U14 hätte. Erneut deshalb, da unsere Spielgemeinschaft der Verschiebung auf den heutigen Termin aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle bei Köflach vor knapp vier Wochen (selbstverständlich) zugestimmt und somit dieser „Rochade“ erst Tür und Tor geöffnet hat. Wie groß der Anteil dieser Spieler am Spielbericht und am heutigen Sieg war, darüber kann man sich selbst unter dem folgenden Link wohl das beste Bild machen.
Regeltechnisch ist das alles aufgrund des Alters der Spieler natürlich in Ordnung, in Bezug auf einen fairen Ablauf der Meisterschaft aber ohne Wenn und Aber ein absolutes no go, etwas, das man so einfach nicht macht.
Sprich: Das alles kann man so natürlich machen, tut man aber nicht. Unter keinen Umständen. Und schon gar nicht, wenn es sich beim heutigen Ersatztermin um ein großes Entgegenkommen von unserer Seite handelt. Oder halt leider doch, wie wir heute sehen mussten. Und faire Alternativen, die hätte es mit Sicherheit gegeben. Man muss das halt auch wollen.
Zum Spiel: Unsere Jungs halten lange Zeit gut dagegen und gehen auch mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Pause. Nach der 3:2 Führung für die Gastgeber drückt man auf den Ausgleich, muss dann jedoch aus einem Konter das 4:2 hinnehmen und im Endeffekt dem hohen Tempo Tribut zollen. Fazit: Super gespielt, brav dagegen gehalten! Gegen einen Gegner, der so nicht zu erwarten war und der nichts, aber auch gar nichts mit der U14 des ASK Köflach zu tun hat.
Und so heißt es nun für unsere super Truppe, das heutige Spiel abzuhaken, die Akkus nach diesem kräfteraubenden Spiel wieder voll aufzuladen und bereits am Samstag im Heimspiel gegen den SV Eibiswald (Sa., 30.10, 12:30 Uhr in St. Johann i.S.) am Platz die richtige Antwort auf den heutigen Abend zu geben.
P.S.: Dass sich der eigentliche U14 Trainer des ASK Köflach bereits vor Spielbeginn und angesprochen auf diesen klaren Regelverstoß gegen das fair play für diese auch ihm sichtlich unangenehme Situation und nach Spielende für die natürlich auch ihm klare daraus resultierende Verzerrung der Meisterschaft (Erklärung siehe hier) entschuldigt, das ist ein ganz, ganz feiner Zug von ihm. Es entschuldigt aber auf keinen Fall die Vorgehensweise, ganz egal, wer letztendlich die Entscheidung getroffen hat, mit solchen Schachzügen in diese Meisterschaft einzugreifen.