Stark, stärker, unsere U14!
Was war das heute für ein Spiel! Da war einfach alles dabei, die gesamte Bandbreite an Gefühlen: Von großer Freude, Euphorie bis hin zu Wut, Frust, Schmerz und vollständigem Unverständnis, wie man in einer Partie, die man von Beginn weg klar dominiert, am Ende ohne Punkte da stehen kann.
Doch beginnen wir beim ersten Highlight dieser Partie, bei einem Lattenpendler und der recht frühen 1:0 Führung unserer Mannschaft durch den tollen Nachschuss eines nachrückenden Spielers. Große Freude bei unseren Spielern, Frust und Ärger bei den Gastgebern der SG Kainachtal / Dobl. Was folgt, sind wütende Proteste unserer Mannschaft, als der Unparteiische zur völligen Überraschung aller den Treffer aberkennt und als Begründung „eine Fußspitze im Abseits“ anführt. Wie man eine solche Entscheidung gut und gern 20 – 25m vom Ort des Geschehens entfernt ohne Linienrichter oder technische Hilfsmittel treffen kann, das bleibt wohl das Geheimnis des Schiedsrichters.
Doch unsere Mannschaft lässt sich nach kurzem Ärger über diese klare Fehlentscheidung und trotz hochkarätiger Ausfälle an diesem Nachmittag nicht aus der Ruhe bringen, drückt noch weiter aufs Tempo und muss mit der ersten echten Torchance des Gegners aus einem Konter durch eine schöne Einzelaktion das 0:1 hinnehmen, das den gesamten Spielverlauf auf den Kopf stellt.
Danach schalten unsere Jungs noch einen Gang rauf, drücken die Gastgeber tief in deren eigene Hälfte zurück und spielen (mit Ausnahme sporadischer Konter, die angesichts dieser vermehrten Offensivbemühungen natürlich kommen) nun so gut wie nur mehr auf ein Tor. Da der längst überfällige Treffer am heutigen Tag aber einfach nicht fallen will, muss man in einer leider erneut sehr hart geführten Partie erstmals in dieser Saison punktelos, aber erhobenen Hauptes den Platz verlassen.
Fazit: Tage wie heute, die gibt es. Doch auch so kann Fußball sein, so kann es leider laufen. Heute hat sich keiner von euch etwas vorzuwerfen, da speziell die 2. Hälfte mit Sicherheit mit zum Besten gehört hat, was wir in dieser Saison von unserer Mannschaft gesehen haben. Unserem verletzten Spieler, der knapp vor Spielende so schwer gefoult wird, dass er vom Platz getragen werden muss, wünschen wir auf diesem Weg gute Besserung!
Also, nicht traurig sein sondern sich auf das freuen, was in dieser Saison an erfolgreichen Spielen noch so alles kommen wird!
Jugendfußball, übertriebener Einsatz, Härteeinlagen und die Aufgabe von Verband und Schiedsrichtern
Abschließend eine etwas längere Mitteilung in eigener Sache: Denn auch, wenn mir ein ehemaliger Schiedsrichter erst unlängst den gut gemeinten Rat zuteilwerden ließ, solche Dinge maximal hinter vorgehaltener Hand zu sagen und nicht wie beabsichtigt die dafür zuständigen Stellen zu informieren und zu einem Umdenken aufzufordern, so ist es spätestens nach einer schweren (erneut ungeahndeten) Verletzung eines unseres Spielers nun wohl an der Zeit, das Kind beim Namen zu nennen:
Leider ist es ein bedenkliches und trauriges Faktum geworden, dass speziell junge bzw. noch unerfahrene Schiedsrichter (trotz ansonsten tlw. wirklich guter Leistung) immer öfter der Meinung zu sein scheinen, es in einem U14 Spiel mit jungen Erwachsenen knapp vor dem Sprung in die Kampfmannschaft zu tun zu haben. Was ja nicht weiter tragisch wäre, wenn man nicht auch gleichzeitig die Ansicht zu vertreten scheint, dass daher am Platz ruhig auch ein wenig härter zur Sache gegangen werden darf bzw. soll. (O – Ton in einer der letzten Partien: „Ich sag’s euch gleich, ich lass sicher viel laufen!“)
Und so mögen Provokationen, Ellbogenchecks, das bewusste „Abtackern“ starker Spieler durch immer andere Gegenspieler, Grätschen mit hohem Verletzungsrisiko oder das Einsteigen von hinten im Erwachsenenfußball oder möglicherweise auch in diversen Leistungsklassen zum „guten Ton“ gehören oder vielleicht sogar bewusst trainiert werden. Im Kinder- und Jugendfußball haben solche Dinge jedoch mit Sicherheit nichts verloren und sind daher auch sofort abzustellen. Nicht erst, wenn wie in den letzten Spielen schlimmere Verletzung passiert sind, die ärztliche Abklärung und im schlimmsten Fall lange Zwangspausen nach sich ziehen.
Was wir uns daher vom Verband und den von ihm gestellten Schiedsrichtern nicht erst seit diesem Spiel (sondern auch nach Siegen wie hier) erwarten und fordern, ist schnell erklärt:
Den Schutz der jungen Spieler!
Dazu mag es notwendig sein, wieder vermehrt auf das Fingerspitzengefühl arrivierter Schiedsrichter zurückzugreifen, bei denen nach unseren bisherigen Erfahrungen neben einer ruhigen Spielleitung der Schutz der Spieler im Fokus zu stehen scheint. Möglicherweise macht es (ergänzend) vielleicht aber auch Sinn, gerade im Nachwuchsbereich von Seiten des Verbandes klare und einheitliche Richtlinien zum Schutz der Spieler für die Schiedsrichter herauszugeben und deren Einhaltung mit Hilfe von Beobachtern auch zu kontrollieren und einzufordern.
Denn es hilft niemandem, wenn – wie uns ebenfalls erst vor kurzem ein Schiedsrichter erläuterte – „man ein Spiel zugunsten des Fußballs laufen lässt“, wenn diese schwer nachvollziehbare Betrachtungsweise zulasten der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geht.
Conclusio: Sport soll Spaß machen!
Wichtig ist es daher, Kinder und Jugendliche in einem Fußballspiel bestmöglich zu schützen, ohne Wenn und Aber und mit klarer Linie!