Hochs, Tiefs, Emotionen, falsche Schlüsse und das Spiel gegen den SV Peggau
Manches Mal handelt man im Affekt. Unüberlegt, vielleicht zu vorschnell. Ich habe nach der höchsten Derby – Niederlage der letzten Jahre lange überlegt, habe einige Stunden gewartet. Habe nach dem Spiel noch mit Spielern und Zusehern gesprochen, habe Emotionen eingefangen, Erklärungsansätze gehört und bin auf viel Unverständnis bei Fans gestoßen. Unverständnis für eine gefühlt wahrgenommene mangelnde Einsatzbereitschaft mancher Spieler oder für den subjektiv empfundenen mangelnden Willen einiger Akteure.
Was ich gleich wie der Großteil unserer Fans im ersten Frust nach dieser doch für alle Zuseher unerwartet hohen Niederlage zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste, das war, dass neben dem Ausfall unserer beiden Flügelspieler Dominik Divjak und Jure Volmajr als Folge der zugegebenermaßen zu geringen Kadergröße gleich 5 Spieler angeschlagen in dieses Spiel gingen, dabei aus Loyalität zu ihrem Verein und ihren Mannschaftskollegen ihre Gesundheit riskierten und dementsprechend auch nicht annähernd ihre Normalform abrufen konnten.
Das soll nun natürlich in keinster Weise die Leistung unseres Gegners schmälern, diese Hintergrundinformation soll unseren Fans jedoch einen Erklärungsansatz für eine augenscheinlich schwache Vorstellung der Mannschaft liefern und vielleicht beim einen oder anderen – mich inkludiert – ein Umdenken im Umgang mit wie und wo auch immer geäußerter Kritik bewirken.
Mir bleibt nur, mich an dieser Stelle für einen objektiv geplanten, in Summe aber zu emotional und wohl zu kritisch ausgefallenen Spielbericht bei unseren Spielern zu entschuldigen sowie in Zukunft zu versuchen, sachlicher zu agieren, noch mehr zu hinterfragen, unaufgeregter zu agieren.
Und so gibt es eben Phasen, wo man dann leicht in einen kleinen Teufelskreis gerät: Verletzungen, Sperren, mangelndes Selbstbewusstsein, Niederlagen, Kritik, noch geringeres Selbstvertrauen.
Doch ich bin sicher, dass wir da bald wieder rauskommen und dass mit der Niederlage im Derby die Talsohle dieser Abwärtsspirale erreicht wurde.
Denn dass Fußball kein Wunschkonzert ist, das zeigen auch die Ergebnisse der letzten Runde: Mooskirchen gibt gegen Tobelbad eine 3:0 Führung noch aus der Hand und muss in der 95. Minute den Ausgleich zum 3:3 hinnehmen, Köflach kehrt mit einem aus Sicht des Titelfavoriten sicher enttäuschenden 0:0 aus Peggau heim und ein 1:2 gegen starke Reiner beendet die imposante Heimserie des SV Pachern und ermöglicht es nun dem FC Gamlitz mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen Gabersdorf erstmals die Tabellenführung zu übernehmen.
Doch jetzt zurück zum Spiel gegen den SV Peggau am Samstag, dem 13.04, ab 15:00 Uhr.
Unser kommender Gegner liegt mit 9 Punkten am letzten Tabellenplatz, hat sich im Laufe dieses Frühjahres mit insgesamt drei Remis (ein 2:2 gegen Tobelbad und jeweils ein 0:0 gegen Mooskirchen und Köflach) beachtlich geschlagen, muss im Spiel gegen unsere Mannschaft jedoch auf seine beiden gesperrten Stammverteidiger Blaz Kores und Fabian Egger verzichten, während auf Seiten des SVG Manuel Hödl aufgrund seiner insgesamt 5. gelben Karte nicht dabei sein kann.
Was uns erwartet, ist klar. Ein Kampf auf Biegen und Brechen, ein Spiel, in dem Peggau mit Sicherheit alles versuchen wird, einen Torerfolg des SVG zu verhindern und selbst zum Erfolg zu kommen. In Wahrheit jedoch ist es ein Spiel wie jedes andere. Ein Spiel, in dem natürlich beide Mannschaften alles unternehmen werden, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Wie man es also anlegen muss, das weiß man. Weiß, was man anders, was man besser als in den letzten Spielen machen muss. Dass man nicht alles spielerisch lösen kann sondern sein Glück oft auch erzwingen muss. Mit Pressing, mit frühem attackieren, durch Standards, durch Schüsse. Durch vollen Einsatz, vor allem aber durch mannschaftliche Geschlossenheit.
Rückt dieses Wir – Gefühl wieder stärker in den Mittelpunkt, rückt zusammen, richtet einander auf, helft einander und kämpft als Mannschaft für den gemeinsamen Erfolg.
Auf geht’s Burschen, kämpfen und siegen!